Das Museum für Ur-und Frühgeschichte in Asparn/Zaya - heute bekannt als MAMUZ - hat sich seit seiner Gründung 1970 zu einer in Europa einzigartigen Kultureinrichtung und zur internationalen Ausbildungsstätte für angehende Wissenschaftler*innen entwickelt. Eine wesentliche Rolle in der Vermittlung der Urgeschichte spielt die experimentelle Archäologie, wie sie in Asparn dem breiten Publikum zugänglich gemacht wird. Gemeinsam mit diesem Publikum wollte das MAMUZ seinen 50er feiern, doch dem machte die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Die Doku zum Geburtstag kommt nun auch ein Jahr später als geplant, aber was spielt ein Jahr in urgeschichtlichen Maßstäben schon für eine Rolle?
Zum Jubiläum wurde das archäologische Freigelände umgestaltet und um eine Epoche, das Frühmittelalter, erweitert. Die dargestellten Siedlungsensembles bieten gemeinsam mit der umfassenden Sammlung im Inneren des Schlosses Asparn eine Reise zur 40000 Jahre Menschheitsgeschichte. Tausende Besucher*innen kommen jährlich hierher, um über ihre frühen Vorfahren etwas zu erfahren. Der eine oder die andere mag sich gerade bei den Nachbauten steinzeitlicher Behausungen die Frage stellen, woher die Wissenschaft denn so genau weiß, dass es vor tausenden von Jahren so ausgesehen hat. Denn die Funde aus frühen Epochen der Menschheitsgeschichte sind rar gesät und meist schlecht erhalten. Genau dieser Frage geht auch die Dokumentation nach und lässt sowohl etablierte als auch angehende Wissenschaftler*innen darauf antworten. Ausgehend von Funden, die auf niederösterreichischem Boden entdeckt wurden, verfolgen wir die „Behauptungen“ zurück und dabei tun sich nach und nach Überraschungen auf. Unscheinbare Knochenresten erzählen Geschichte und Geschichten, die sich da zugetragen haben, wo wir heute leben, in Niederösterreich. Nach und nach wird uns vor Augen geführt, was die Wissenschaft heute alles entschlüsseln kann. Auch wenn so manches rätselhaft bleibt, so fühlen wir uns am Ende des Films den Menschen der Urgeschichte nahe, denn viel unterscheidet uns nicht, auch wenn sich unsereins gerne überlegen fühlt.
Ein Film von Danielle Proskar.
Credits
Dokumentation
45 Min.
Drehbuch und Regie: Danielle Proskar
Produzenten: Jakob Pochlatko, Dieter Pochlatko
Herstellungsleitung: Heinrich Mayer-Moroni
Produktionsleitung: Viktor Perdula
Kamera: Harald Staudach, Stephan Mussil, Klemens Koscher, Hubert Doppler
Drohne:Norman Vaughan
Ton:Klaus Tauber, Dieter Neuhaus, Michael Strohmann
Musik: Andreas Radovan, Bernadette Kefer
Schnitt: Markus Wogrolly
Sprecherin: Angelika Lang
u.a.
Produktionsjahr: 2020/2021
Erstausstrahlung: 23. November 2021
eine Koproduktion von EPO-Film, ORFIII, ORF
gefördert von Kultur Niederösterreich, FERNSEHFONDS AUSTRIA, VAM
Fotos/Downloads